Nummer 22
Titel Interview mit Wilhelm Ederer, 28.12.2004
Interview-Partner Wilhelm Ederer
Geburtstag 1931-01-05
Todestag
Alter 73
Beziehung zu Högn Schüler unter August Högn
Ort Ruhmannsfelden
Datum 2004-12-28
Dauer 4
Wikicommons-Datei August_Högn_-_Interviews_22_Interview_mit_Wilhelm_Ederer,_28.12.2004.ogg
aufgenommen true

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Josef Friedrich: Können Sie auf dem Foto von der Aufführung des Singspiels „Der Holledauer Fidel" jemanden erkennen?

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Wilhelm Ederer: Da ist der Schneider Michael Wurzer zu erkennen und da der Schlosser Josef Baumann. Und da könnte bestimmt ein Rauscher darunter sein. Der Tierarzt Dr. Haug hat auch am Chor oben gespielt. Der Haug hat bei der Sparkasse gewohnt. Ganz oben war ein Tierarzt.

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Josef Friedrich: 1957 hat doch der Reicheneder die Glocken nicht mehr läuten lassen. Wissen Sie wie es dazu gekommen ist?

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Wilhelm Ederer: Das ist nach dem Fasching passiert, als sie am Aschermittwoch den Fasching eingegraben haben. Da war hauptsächlich der alte Stegmühlner beteiligt, der Vater vom Herbert. Der Kraus Max hat den Leichnam gemacht. Und wo jetzt das Holler-Haus steht, war früher eine Grube drin und da haben sie ihn eingegraben. Sogar in der Frankfurter oder in der Süddeutschen Zeitung ist das drin gestanden. Überschrift: „In Ruhmannsfelden schweigen die Glocken."

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Josef Friedrich: Was hatten Sie für einen Eindruck vom Pfarrer Reicheneder?

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Wilhelm Ederer: Ein ganz korrekter Pfarrer. Er war eigensinnig. Nach seinem Kopf hat es gehen müssen.

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Josef Friedrich: Wie war das Verhältnis zwischen Schwannberger und Reicheneder? Der Reicheneder hat ja die Kapelle vom Schwannberger nicht weihen lassen.

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Wilhelm Ederer: Der Schwannberger wollte sich da unten auch eingraben lassen. Da hat ihm der Reicheneder von Haus aus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich weiß das, weil ich dem Schwannberger immer die Haare geschnitten habe. [... Entlassung von Högn als Chorregent ...] Da wollte der Reicheneder gewisse Leute nicht mehr oben haben. Die Maria hat selber georgelt. Um das ist es gegangen, dass er die einstellen kann. Mit dem Danziger Franz haben sie sich auch nicht verstanden. Der Pfarrer Reicheneder hat es sich damals noch raushängen lassen: „Ich bin der Pfarrer.“ Er hat sich auch mit dem Koadmühlner, mit dem Bürgermeister nicht verstanden. Der Reicheneder wollte damals das Kriegerdenkmal haben, wie es heute ist, also bei der Kirche.