Nummer 9
Titel Interview mit Dr. Doraliesa Wiegmann, 19.1.2003
Interview-Partner Dr. Doraliesa Wiegmann
Geburtstag 1919-10-14
Todestag 2014-11-28
Alter 83
Beziehung zu Högn Bekannte von August Högn
Ort Ruhmannsfelden
Datum 2003-01-19
Dauer 32
Wikicommons-Datei August_Högn_-_Interviews_09_Interview_mit_Dr._Doraliesa_Wiegmann,_19.1.2003.ogg
aufgenommen true

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Josef Friedrich: Hatten Sie August Högn als Lehrer in der Schule?

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Dr. Doraliesa Wiegmann: Nein, wir hatten die alte Frau Wimmer [... Frau Kronner, Beischmied Mathilde ...] Sie haben Noten von August Högn entdeckt?

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Josef Friedrich: Ja, etwa 25 Werke.

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Dr. Doraliesa Wiegmann: Aber die hat er nicht aufgeführt? Ich glaub's nicht. Erstens war der Chor damals nicht besonders gut. Da war ja die Raster Res dabei. Für uns war August Högn eben der Herr Rektor, eine Respekt-Person. In der Schule hatte ich ihn nicht. Er hat jedes Mal die Orgel gespielt und war Dirigent, das war selbstverständlich und er hatte eben diese Chronik geschrieben von Ruhmannsfelden, die „Geschichte von Ruhmannsfelden" [... Auflagenstärke der Ausgabe von 1949 ...] In der Schule haben sie uns den Namen von Ruhmannsfelden so erklärt: „Ruht der Mann im Felde", da haben sie noch nichts vom Rumar gewusst. Das hat dann der Högn erst erforscht. Högn hat nach Überresten von einer Hofmark gesucht. Er hat überall gesucht, z. B. in der Leiten. Er hat immer geschaut, wo Erhöhungen sind, da Burgen oder Höfe hier geschützt waren und einen Überblick hatten. In der Nähe meines Wohnhauses ist das Pestgrab gelegen. Ich habe alte Leute, die über 90 Jahre alt waren, gefragt, ob hier Häuser standen, bevor mein Haus gebaut wurde. Mindestens 200 Jahre vorher stand an dieser Stelle kein Haus. Bei Gartenarbeiten habe ich rautenförmige Platten, Bodenkacheln gefunden in einen halben Meter Tiefe. Ich habe mit dem Spaten runter gegraben. Als ich die Erde weggekratzt habe, konnte man ein Rautenmuster sehen. Das muss um 1960 gewesen sein, da habe ich mir gedacht: „Hätte ich es dem Högn gesagt, da hätte er sicher eine Freude gehabt."

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Josef Friedrich: Woher wissen Sie, dass August Högn an anderen Stellen nach der Hofmark gesucht hat?

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Dr. Doraliesa Wiegmann: Das haben die Leute hier schon gewusst, dass er danach sucht. Das hat sich rum gesprochen. Mein Vater hat natürlich auch erzählt, was man so hört. (Er war Arzt in Ruhmannsfelden) [... Frau Wiegmann gibt Josef Friedrich Papier, geschnitten wie die gefunden Platten, zur Herstellung eines rautenförmigen Musters ....] Das rautenförmige Muster ist von den Grafen von Bogen auf das Münchner Wappen gekommen, also zu den Wittelsbachern. So sind die Platten einfach genial verlegt. Aus so einfach zugeschnitten Platten ein Rautenmuster machen. Das kann kein Fußboden von einem Gang oder Stall gewesen sein. Der alte Högn hätte hier eingehakt. Das Grundstück liegt hat fast am Gipfel dieses Hügels. In der Schule hat man uns gesagt, dass keine Überreste von der Hofmark gefunden wurden und man kann sich nicht denken, wo sie gelegen hat.

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Josef Friedrich: Wissen Sie, an was August Högn gestorben ist?

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Dr. Doraliesa Wiegmann: Weiß ich nicht. Mein Vater hätte das sicher gewusst. Als Arzt sieht man das, was die Leute für Krankheiten haben, auch wenn sie selbst nicht bei einem in Behandlung sind. August Högn war wahrscheinlich beim Dr. Stern in Behandlung. Die Praxis in der direkten Nachbarschaft gelegen. Högn hat ja in der Geschichte von Ruhmannsfelden gar nichts von einer „Hofmark“ geschrieben, er war sich also nicht sicher. Viele Orte waren früher Hofmarken. Ruhmannsfelden war bei den Bogenern mit ihrem Rautenwappen. Es kann leicht sein, dass hier bei meinem Haus Jahrhunderte nichts mehr gestanden ist, als die Bogener im 13. Jahrhundert ausgestorben sind. Das älteste Viertel in Ruhmannsfelden mit den ältesten noch stehenden Häusern in Ruhmannsfelden ist hier in der Nachbarschaft, das Kalteck. [... Aufbewahrung von Patienten-Karteikarten, Todesursachenaufzeichnung im Pfarramt, Danziger Aloisia ...]

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Josef Friedrich: Haben Sie die Enkel Inge von August Högn gekannt?

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Dr. Doraliesa Wiegmann: Gekannt schon, aber wissen tue ich nicht viel darüber? Schlumprecht Inge hat sie geheißen und war mit einer der Baumeister Karl Töchter befreundet. [... Hilde Karl ...]