Nummer | 29 |
Titel | Brief von Pater Wilhelm Fink an August Högn, 28.1.1952 |
Datum | 1952-01-28 |
Thema | Ursprung des Namens „Wandlhof" |
Feld 1 | Pater Wilhelm Fink |
Feld 2 | August Högn |
Fundort | Reicheneder-Chronik |
Es ist begrüßenswert, daß eine Beschreibung einer Gemeinde im Walde beabsichtigt wird. Gült- und Stiftsverzeichnisse haben weniger der Gaben, die gereicht wurden, wegen, Wert als weil sie uns die Hofbesitzer und besonders die Herrschaften namhaft machen, die die Reichnisse empfangen haben. Die Reichnisse bleiben ja auch fast ständig gleich, wenigstens nach 1300. Sie meinen, der Wandlhof hätte früher Wandldorf geheißen, gehörte aber der Zeit der Vorsiedlung an. Die Möglichkeit gebe ich zu. Aber zwar müßten noch einige Fragen geklärt werden. Welche Lage haben die Felder? sommerseitige? Spätere Siedlungen begnügen sich mit weniger günstigen Lagen. Es müßten dann noch wenigstens in der Urzeit zwei kleine Höfe dabei gelegen sein. Es ist das erkenntlich an der Zahl der Tagwerke des Ackerlandes. Als ich meine Studien vor 30 Jahren aufnahm, daß der Wandlhof eine ritterliche Siedlung neben den alten Dorforten ist. Dieser Zeit gehört auch der Ried-ort Hafenried an. Hat er ursprünglich aber zum Wandlhof gehört? Das ist die Frage. Wegen des Namens könnte man an den alten Namen Wantila - Wentila denken. Als Grenzbach wäre er auch gut zu erklären. Das Gebiet war Grenzland der alten Mettener Gemarkung. Daher auch der Ort March. Grenzland ist es, da es von Seiten von Bischofsmais und Regen umfaßt wird und scheiden sich hier im Mettener Grenzland zwei Gaue, Donaugau und der Schweinachgau. So wäre die Annahme, daß Wandlbach Grenzbach bedeutet wohl berechtigt.
Interessant ist, daß der Wandlhof den Namen Hafenried angenommen. Das wäre wohl bei einer Umsiedlung kaum möglich gewesen. So ist anzunehmen, daß der Wandlhof wohl schon anfänglich zur Rodung des Hadubet - abgekürzt - Habe oder Hawe gehörte.
Mit freundliche Grüßen
Ihr ergebener P. Wilhelm Fink O.S.B